Oberliga Baden-Württemberg

VfR Mannheim – SV Oberachern 1:2 (0:1)

Endlich – nach drei Niederlagen und zwei Remis durfte der SV Oberachern am sechsten Spieltag seinen ersten Saisonsieg feiern, der am Ende zwar etwas glücklich, aber keinesfalls unverdient war. Nicht nur den zahlreich mitgereisten Fans fiel hinterher ein Stein vom Herzen, vor allem aber Trainer Fabian Himmel: „Es war eine unglaubliche Energieleistung und ein Sieg des Willens. Die ersten 30 Minuten gingen klar an uns – danach hat man bei dem einen oder anderen Spieler schon gemerkt, dass wir am Mittwoch gegen Pforzheim fast 90 Minuten lang in Unterzahl spielen mussten. Wie die Jungs sich in der Druckphase des VfR in jeden Schuss und Zweikampf geworfen haben ist genau das, was unser Spiel und unsere Spieler ausmacht“.

Seine Mannschaft kam gut in die Partie. Nach gerade einmal sieben Minuten hatte Nico Huber Pech, dass sein Kopfball nur an der Querlatte des VfR-Gehäuses landete. Die Gastgeber waren in Durchgang eins eigentlich nur bei Standardsituationen gefährlich. Dabei wurde immer wieder der aufrückende lange Defensivakteur Nestor Djengoue gesucht. So auch in Minute acht, als sein Kopfball im Anschluss an die erste von insgesamt sechs VfR-Ecken von SVO-Keeper Mark Redl entschärft werden konnte.

Dann wurde Marin Stefotic im Strafraum unsanft von den Beinen geholt. Cemal Durmus, der Mann der ruhenden Bälle beim SVO, verwandelte den fälligen Strafstoß zum 0:1 (15.). Erst allmählich fanden die Nordbadener besser zu ihrem gewohnten Spiel. Ali Ibrahimaj scheiterte freistehend am glänzend reagierenden Oberacherner Schlussmann (30.). Vier Minuten später konnte Außenverteidiger Noah Zwick einen Schuss von Ibrahimaj mit letztem Einsatz gerade noch zur Ecke blocken.

Nach der Pause ergriffen die Gastgeber zwar gleich wieder die Initiative – richtig gefährliche Aktionen ließ die insgesamt stark verbesserte SVO-Defensive aber nicht zu. Dann traf Noah Zwick bei einem Abwehrversuch kurz vor der Torauslinie seinen Gegenspieler am Kopf und der gut leitende Schiedsrichter John Bender zeigte auf den ominösen Punkt. Hassan Amin ließ sich die Chance zum 1:1 Ausgleich nicht nehmen. Der SVO ließ sich dadurch aber nicht aus der Ruhe bringen. Das lag auch daran, weil die in Durchgang zwei eingewechselten Spieler mit großem Einsatz zu überzeugen wussten. In der 85. Minute hatte SVO-Goalgetter Marin Stefotic die große Chance zur erneuten Führung der Achertäler, scheiterte aber am glänzend reagierenden VfR-Keeper Paul Lawall. Es war der Auftakt einer turbulenten Schlussphase. Die seit fast zwei Jahren im heimischen Rhein-Neckar-Stadion ungeschlagenen Gastgeber wollten mit aller Macht den Dreier, den aber Mark Redl im SVO-Kasten mit zwei tollen Paraden zu Nichte machte (87./88.).

Dann war es auf der anderen Seite der eingewechselte Nill Hauser, der dem SVO in der letzten Minute der regulären Spielzeit den ersten großen Glücksmoment in dieser Saison schenkten konnte. Nach einem Durcheinander im Mannheimer Fünfmeterraum prallte das Leder von der Querlatte auf den Rücken von Keeper Lawall und dann vor die Füße des Oberacherner Neuzugangs, der keine große Mühe mehr hatte, >das runde ins eckige< zu befördern.

Kein Wunder, dass SVO-Coach Fabian Himmel hinterher mit der Mannheimer Sonne um die Wette strahlen konnte: „Dass wir am Ende mit dem Schlusspfiff den Punch setzen, ist der Lohn für viele Wochen, in denen uns das Glück auch ein wenig gefehlt hat“.

Viel Zeit zum Durchschnaufen bleibt seinem Team nicht, denn schon wartet die nächste englische Woche. Am Mittwoch (18.00 Uhr) gastiert der Titelverteidiger SV Oberachern im SBFV-Pokal beim zuletzt stark auftrumpfenden Landesligisten FC Obertsrot und am Samstag (15.30 Uhr) empfängt man im Ligaspiel den Aufsteiger FC Denzlingen.

 

VfR Mannheim: Lawall, Titsch-Rivero, Ibrahimaj (71. Neuner), Sahiti, Djengoue, Amin, Pander (47. Fetzner, 66. Arthee), Rona, Szarka (58. Ulusoy), Metzger, Polat (74. Gurley)

SV Oberachern: Redl, Fritz, Zwick, Durmus (79. Gerold), Stefotic, Gueddin (63. Hauser), Huber (90. Barnick), Springmann (82. Weiß), Leberer, Asam (66. Recht), Angot

Schiedsrichter: John Bender (Gomaringen)

Zuschauer: 300

Tore: 0:1 Durmus (15./FE), 1:1 Amin (76./FE), 1:2 Hauser (90.)

 

RM