Oberliga Baden-Württemberg
SV Oberachern – FSV Bietigheim-Bissingen 4:0 (4:0)
„Ja was ist denn heute hier los“ rief SVO-Stadionsprecher Frank Dickerhof nach 43 Minuten unter dem Jubel der SVO-Fans ins Mikrofon, als Cemal Durmus gerade mit seinem neunten Saisontreffer eine Unachtsamkeit der Gästedefensive mit dem 4:0 Pausenstand bestrafte.
Beim dritten Pflichtspiel innerhalb von zehn Tagen erlebten die 255 Zuschauer im Waldseestadion einen furiosen Auftakt der Gastgeber. Der Minutenzeiger hatte gerade seine zweite Umdrehung hinter sich, da schlug Durmus zum ersten Mal zu, weil Bietigheim-Bissingens sonst so zuverlässiger Keeper Sven Burkhardt einen eigentlich harmlosen Ball durch die Hände gleiten ließ. Die Gastgeber legten nach und in Minute 13 war es Marin Stefotic, der einen mustergültig vorgetragenen Angriff mit dem zweiten SVO-Treffer vollendete. Die Gäste waren zwar in der Folgezeit um den Anschlusstreffer bemüht, konnten die von Kapitän Nicola Leberer aber gut organisierte Defensive nur selten einmal ernsthaft in Gefahr bringen. Zwei Kopfbälle von Wissem Aouadi (15.) und Marius Kunde (28.), die beide ihr Ziel verfehlten, blieben bis zum Pausenpfiff des souverän leitenden Schiedsrichters Jürgen Schätzle (Schönwald) die einzige Ausbeute des Tabellensechsten. Ein Doppelschlag von Goalgetter Nico Huber (42.) nach Vorarbeit von Luca Fritz und Cemal Durmus (43.) nach einer weiteren Unsicherheit in der FSV-Defensive sorgten schließlich für ein mehr als beruhigendes 4:0.
„Der SVO hat die Euphorie vom Pokalspiel unter der Woche gut mitgenommen. Da haben alle eine überlegen geführte erste Halbzeit von Oberachern gesehen. Wir sind nach dem unglücklichen Start förmlich zusammengefallen. In der zweiten Halbzeit ging es dann für uns nur um Ergebniskosmetik“, resümierte ein enttäuschter FSV-Coach Markus Lang.
Von den Gästen, nach dem souveränen Tabellenführer Stuttgarter Kickers zweitstärkstes Auswärtsteam der Liga, ging auch in Durchgang zwei kaum Gefahr aus. Marin Stefotic hatte in aussichtsreicher Position nach Hereingabe von Luca Fritz gar den fünften SVO-Treffer auf dem Kopf, traf den Ball aber nicht richtig (53.). Die eingewechselten Rais Awell und Quentin Hauswald scheiterten jeweils an Keeper Sven Burkhardt (68./88.).
Dann war Schluss und der auswärts so starke SV Oberachern durfte nach zuletzt sieben vergeblichen Anläufen endlich wieder einen Heimerfolg feiern. Der Lohn war langanhaltender Beifall der Fans und ein dickes Lob vom Trainer. „Ich denke es war ein verdienter Sieg für uns. Nach der tollen Leistung am Mittwoch beim Pokal auf schwierigen Bodenverhältnissen haben meine Jungs heute die letzten Körner rausgefeuert. Natürlich spielte uns dabei auch das frühe Tor in die Karten“, sagte Fabian Himmel nach dem fünften Heimerfolg seiner Elf, drückte aber auch gleich auf die Euphorie-Bremse: „Jetzt haben wir 36 Punkte – die waren aber auch nötig. Vor zehn Tagen war noch vieles anders, da hatten wir gerade 30 und ein schweres Pokal-Halbfinale vor der Brust. Deshalb müssen wir alle demütig bleiben und bei jedem Spiel an unsere Grenzen gehen“. Fabian Himmel weiß wovon er spricht. Am Samstag führt die Reise seines SVO zum Tabellenvorletzten TSG Backnang (Spielbeginn 14.00 Uhr) gegen den man in der Hinrunde noch mit 1:4 den Kürzeren zog.
SV Oberachern: Redl, Fritz (63. Zwick), Güzelcoban (57. von Nordheim), Durmus, Gueddin, Stefotic (74. Hauswald), Huber (63. Awell), Leberer, Recht, Ludwig, Hanek
FSV 08 Bietigheim-Bissingen: Burkhardt, Aouadi (46. Hoffmann), Ikpide, Böhm, Zinram (46. Mahler), Mamic, Kunde, Landwehr (53. Kasiar), S. Keklik, Sirianni, Kenniche (74. Heinle)
Schiedsrichter: Jürgen Schätzle (Schönwald)
Zuschauer: 255
Tore: 1:0 Durmus (3.), 2:0 Stefotic (13.), 3:0 Huber (42.), 4:0 Durmus (43.)
Gelbe Karten: 3/5
Ecken: 6/2