Oberliga Baden-Württemberg   

SV Oberachern – Sportfreunde Dorfmerkingen 2:5 (1:2)

„Da wird ein Gegner auf dem Platz stehen,  der zu 100 Prozent ums Überleben kämpft. Bei aller Freude über den Pokalsieg müssen wir die Leistung hochfahren. Die haben ohne Zweifel die Qualität, uns bei einem halbherzigen Auftritt aus dem Stadion zu schießen“, sagte Oberacherners Trainer Fabian Himmel noch vor der Partie am Mittwochabend gegen die stark abstiegsbedrohten Sportfreunde Dorfmerkingen. Er sollte Recht behalten, denn die Elf aus der 1000-Seelen-Gemeinde von der Ostalb diktierte über weite Strecken das Geschehen und durfte am Ende auch verdient drei Punkte mit nach Hause nehmen,

Dabei wollte der SVO doch dem Lokalrivalen SV Linx im Kampf um den Klassenerhalt Schützenhilfe leisten, doch die Feierlichkeiten nach dem Pokaltriumph steckten bei allen SVO-Akteuren von der ersten bis zur letzten Minute noch deutlich sichtbar in den Knochen.

Bereits nach fünf Minuten die erste kalte Dusche für die Achertäler. Marc Gallego Vazquez zog aus halblinker Position einfach mal ab und SVO-Keeper Mark Redl war das erste Mal bezwungen. Vier Minuten später traf Mohammed Ambri zwar zum 1:1, doch nach einer scharfen Hereingabe von Maximilian Eiselt brachte Leon Gunst die Gäste kurz darauf erneut in Führung (17.). Nach einer halben Stunde hatte Eiselt im Anschluss an die vierte Ecke gar das 1:3 auf dem Fuß, scheiterte aber an SVO-Keeper Redl. Oberacherns beste Chance in Durchgang eins vergab Rais Awell aus aussichtsreicher Position in Minute 39.

Erneut Awell scheiterte neun Minuten nach der Pause am glänzend reagierenden Dorfmerkinger Schlussmann Christopher Junker. Dann war es Gäste-Goalgetter Marc Gallego Vazquez, der mir zwei verwandelten Foul-Elfmetern und seinen Saisontoren 20 und 21 sein Team mit 4:1 auf die Siegerstraße brachte (56./68.). Zu allem Überfluss kassierte SVO-Kapitän Nicola Leberer für seine Notbremse auch noch den roten Karton (68.).

Der SVO war zwar um den Anschlusstreffer bemüht, doch nach 81 Minuten traf der eingewechselte Onur Mutlu zum 1:5 und damit war die Messe endgültig gelesen. Mit einem sicher verwandelten Foulelfmeter konnte Cemal Durmus (14. Saisontor) zwar noch auf 2:5 verkürzen, doch das änderte nichts an der verdienten Niederlage der Pokal-geschwächten Elf des SVO.

„Das hat uns vor dem Spiel wohl keiner zugetraut, dass wir gegen eine so spielstarke Mannschaft fünf Tore erzielen und gewinnen“, sagte ein strahlender Gäste-Coach Helmut Dietterle (Ex-Profi beim VfB Stuttgart) hinterher.

Oberacherns Trainer Fabian Himmel, haderte hinterher nicht ganz zu Unrecht mit Schiedsrichter Joshua Zanke (Pforzheim), der mit einigen doch fragwürdigen Entscheidungen für viel Zündstoff unter den 200 Zuschauern sorgte. „Ich will die Leistung unseres Gegners nicht mindern, aber es waren heute drei Fehlentscheidungen, die zu Gegentoren geführt haben.“

Am Samstag um 15.30 Uhr gastiert sein Team bei den Stuttgarter Kickers, die punktgleich mit Freiberg um den direkten Aufstieg kämpfen.

 

Oberachern: Redl, Dietrich, Güzelcoban (84.Lamm), Durmus, Gueddin, Ambri, Awell (60. Huber),

Leberer, Asam, Ludwig, Barnick (46. Fritz)

Dorfmerkingen: Junker, Schmidt, Janik, Feil, Eiselt, Pesic (76. Pesic), Gunst (46. Avigliano), Nietzer

(83. Renner), Adler (60. Schwarzer), Schindele, Gallego Vazguez

Schiedsrichter:  Joshua Zanke (Pforzheim)

Zuschauer: 200

Tore: 0:1 Gallego Vazguez (5.), 1:1 Ambri (9.), 1:2 Gunst (27.), 1:3 Gallego Vazguez (56./FE), 1:4 Gallego Vazguez (68./FE), 1:5 Mutlu (61.), 2:5 Durmus (85./FE)

Rote Karte: Leberer (SVO/68.)