Oberliga Baden-Württemberg
SV Oberachern – VfR Mannheim 2:2 (1:1))
Der SV Oberachern (13./27 Punkte) muss weiterhin auf den ersten Dreier in der Rückrunde warten. Gegen den Traditionsverein VfR Mannheim (9./32 Punkte) – 1949 erster Deutscher Meister der Nachkriegsgeschichte – reichte es vor 300 Zuschauern trotz starken Beginns “nur“ zu einem 2:2 – ein Ergebnis mit dem am Ende aber beide Trainer gut leben konnten. „Hat Spaß gemacht, vor so einem Publikum heute spielen zu dürfen. Wir haben ein Super-Spiel gesehen mit vielen Fights. Mir war von vorneherein schon klar, dass wir hier nur bestehen können, wenn wir Leidenschaft und Laufbereitschaft an den Tag bringen. Ich bin mit dem Punkt zufrieden. Der Abstand zum SVO ist der gleiche geblieben und das war wichtig“, sagte Mannheims Coach Hakan Atik, der auf gleich sieben Akteure verzichten musste.
„Wir haben heute kämpferisch alles rausgehauen – da können wir uns keinen Vorwurf machen. Die Jungs haben sehr gut begonnen mit 20 überragenden Minuten“, bilanzierte Oberacherns Trainer Fabian Himmel. Gerade mal sechs Minuten waren auf dem gut bespielbaren Terrain des Waldseestadions absolviert, da musste Mannheims Keeper Paul Lawall erstmals hinter sich greifen. Im Anschluss an einen Freistoß aus halbrechter Position fackelte der völlig freistehende Noah Zwick nicht lange und setzte das Leder mit einem platzierten Flachschuss zum 1:0 in die Maschen. Nur drei Minuten später hatte Roman Angot sogar das 2:0 auf dem Fuß, scheiterte aber an Lawall, der das Leder zur Ecke lenken konnte. Auf der anderen Seite Glück für die Achertäler, dass Mannheims Akin Ulusoy nach einem Zuspielfehler von Schlussmann Mark Redl das Oberacherner Gehäuse nur knapp verfehlte (15.). Die Nordbadener fanden zusehends besser in die Partie. Das lag aber auch an den Gastgebern, die nach ihrem starken Beginn „dem VfR das Spiel irgendwie in die Hand gedrückt“ haben, so Himmel. Nach einer halben Stunde legte Mannheims Robin Szarka den Ball von der Grundlinie auf den im Fünfmeterraum freistehenden Albin Sahiti, der keine Mühe hatte, das Spielgerät zum 1:1 über die Linie zu befördern. Kurz zuvor verfehlte ein Schuss von Nico Huber aus der Drehung nach feinem Zuspiel von Marin Stefotic nur ganz knapp das Mannheimer Gehäuse (26.). und in Minute 39 rutschte ein glücklos agierender Huber um Zentimeter an einer scharfen Stefotic-Hereingabe vorbei.
Nur drei Minuten nach dem Wechsel sorgte der agile Pasqual Pander für die Führung der Gäste, die in allen Auswärtspartien zuvor erst ganze siebenmal ins gegnerische Gehäuse trafen. Der SVO war zwar danach um den schnellen Ausgleich bemüht, tat sich aber oft schwer gegen die gut gestaffelte Mannheimer Defensive. „Nach dem 1:2 sind wir irgendwie wieder auferstanden. Wir haben dann ein tolles 2:2 gemacht, was auch daran lag, dass von der Bank starke Impulse kamen“, so Himmel, der mit den Einwechslungen von Benedikt Asam (56.), Bastian Barnick (56.) und Winter-Neuzugang Emanuele Giardini (63.) noch einmal für frischen Wind sorgte. In der 76. Minute war es Rückkehrer Giardini (zuvor SV 08 Kuppenheim), der nach Vorarbeit von Nico Huber mit einem sehenswerten Volley-Schuss zum umjubelten 2:2 erfolgreich war. Als sich VfR-Kapitän Max Denefleh in einer zusehends hektischer werdenden Partie nach einer Tätlichkeit den Roten Karton einhandelte (82.), hofften die SVO-Fans auf den ersehnten Heimdreier. Giardini scheiterte jedoch in Minute 85 mit seinem satten Schuss aus 18 Metern am glänzend parierenden Lawall.
„Am Ende ist es ein leistungsgerechter Punkt. Dass wir eine halbe Stunde lang das Spiel aus der Hand gegeben haben – darüber werden wir sprechen. Mit der kämpferischen Leistung bin ich sehr einverstanden, aber spielerisch können wir es besser machen und das wissen die Jungs auch“, so Fabian Himmel nach einer intensiv geführten Oberligapartie.
Am kommenden Samstag (Spielbeginn 14.00 Uhr) gastiert sein Team beim Aufsteiger FC Denzlingen, der in der Tabelle nur noch zwei Zähler hinter dem SVO rangiert.
SV Oberachern: Redl, Fritz, Zwick, Durmus (56. Barnick), Stefotic, Gueddin, Huber, Leberer, Recht (63. Giardini), Ludwig, Angot (56. Asam)
VfR Mannheim: Lawall, Bozic, Denefleh, Becker, Titsch-Rivero, Ulusoy, Sahiti (65. Maloku), Djengoue, Amin (62. Neuner), Pander (73. Vrella)
Schiedsrichter: Christian Eiletz (Rheinfelden)
Zuschauer: 300
Tore: 1:0 Zwick (6.), 1:1 Sahiti (31.), 1:2 Pander (48.), 2:2 Giardini (76.)
Rote Karte: Denefleh (VfR/82./wg. Tätlichkeit)
Gelbe Karten: 3/5
Ecken: 6/3
RM